Ich bin im Paket-Shop und frage, da es dort auch eine kleine Ecke mit Schul- und Bürobedarf hat, nach weißen Klebeetiketten.

Die Verkäuferin antwortet, sie habe leider keine im Sortiment. Sie greift aber hinter sich und holt eine Rolle ebensolcher hervor. Wie viele möchten Sie, fragt sie und erklärt, der neue Drucker benötige ein anderes Format. Die alten gebe sie nun bei Bedarf gerne kostenlos an Kunden weiter. Ich bin von soviel Nachhaltigkeit überwältigt, überlege kurz, weise jedoch die ganze Rolle zurück. Zuhause zähle ich zweiunddreißig Etiketten, die ich vielseitig einsetzen kann, z. B. um bei von mir verkorksten Kreuzworträtseln (nieder mit dem unsäglichen TippEx - ist sicher krebserregend) teilweise wieder die Jungfräulichkeit herzustellen.

Das freut mich.


In der Apotheke löse ich ein Rezept ein und die Apothekerin schiebt mir noch zwei Pakete Papiertaschentücher zu. Mein Gesundheitszustand ist ihrer Ansicht nach also bedenkenswert. Ich bestärke sie in ihrer diagnostischen Fähigkeit, indem ich ein schwaches "Danke" hervor quetsche und demonstrativ schniefend die Nase hochziehe. Über tränende Augen verfüge ich sowieso.

Daheim verwende ich das längste Taschentuch der Welt, in der Handtasche ist immer ein volles Paket der Gratistücher. Der Verbrauch hält sich in Grenzen, da meine Nase bevorzugt zu Hause läuft. Da ich also bestens mit Taschentüchern versorgt bin und schon eine ganze Schublade Reserve parat liegt, plane ich demnächst einen Schieberring aufzuziehen. Zielgruppe sind all jene, die selten eine Apotheke besuchen.